"Ich lade Euch ein, mit uns diesen Weg zu gehen, um zusammen neue Erfahrungen zu machen. Mit Euch gemeinsam möchte ich für Männer neue Wege der Beratung erkunden und diese auf eine neue professionellere Ebene bringen."
Frank Wünsche ist Erziehungswissenschaftler MA., mit M.Sc. in Supervision und Coaching, Systemischer Therapeut und Familientherapeut (DSGF), Integrativer Supervisor (EAG), Lehrtherapeut für Systemische Therapie und Beratung (DSGF). Leitung der Fortbildung.
Interview mit Frank Wünsche
Wozu brauchen wir aus deiner Sicht eine extra
Männerberatung?
Ich habe mich im Sommer 2019 hingesetzt und aus einem Impuls heraus das Curriculum Männerberatung konzipiert. Nachdem es stand, hatte ich genau die Frage: Wozu?
Hier meine Annäherung daran: Wenn ich in die psychosoziale Berater*innen-Szene schaue, nehme ich auch heute noch ein deutliches Mehr an weiblichen Beraterinnen wahr. Dem gegenüber stehen deutlich weniger Männer, welche sich auf Beratungsprozesse einlassen. Eine weitere eigene Wahrnehmung ist, welche ich hier formulieren möchte, dass „Männer“ die letzten Jahrzehnte bei Genderthemen eher reaktiv präsent waren. Mir ist es wichtig, dass Männer wieder stärker Impulse und Diskursangebote formulieren. Das ist die Idee, wir beschäftigen uns mit Männerberatung und stellen dies zum Diskurs.
Ausdrücklich möchte ich darauf hinweisen, dass wir nach der ersten Fortbildung, welche wir ausschließlich Männern öffnen, um auch diese Erfahrung in die Fortschreibung mit aufzunehmen, die nächsten Fortbildungen allen Kolleg*innen öffnen werden.
Was ist für dich das Besondere an der Männerberaterfortbildung?
Zuerst gilt mein Dank meinen Mitstreitern, welche mit Ihrem hohen, fachspezifischen Wissen, diese Fortbildung bereichern werden. Das besondere für mich ist, dass wir neben den fachlichen Inputs viele Anteile haben werden, welche die beraterische Kompetenz unserer Teilnehmer*innen erweitern werden.
Was qualifiziert dich besonders für deine Modulthemen?
Im ersten Modul werde ich meine fachliche Kompetenz als Lehrtherapeut und systemischer Familientherapeut für die Grundlagen systemischer Beratung einbringen. Im Modul Konfliktlösungsstrategien bringe ich meine breiten therapeutischen und supervisorischen Erfahrungen mit, besonders meine langjährigen Erfahrungen in der Arbeit mit Menschen, welche gewaltbesetzte Interaktion als Lösungsstrategie benutzen (z.B. 2003-2007 sächsisches Modellprojekt zur täterorientierten Antigewaltarbeit, Aufsuchende Familientherapie im Kontext häuslicher Gewalt). Im Abschlussmodul werde ich mit den Teilnehmer*innen die Erfahrungen zusammenfassen.
Was möchtest du (zukünftigen) Männerberater*innen mit auf den Weg geben?
Ich lade Euch ein, mit uns diesen Weg zu gehen, gemeinsame und neue Erfahrungen zu machen. Mit Euch gemeinsam möchte ich für Männer neue Wege zu Beratung erkunden und diese auf eine neue professionellere Ebene bringen.